Montag, 29. Dezember 2008

Mal wieder...

...ist mein Fahrradreifen platt. Müsste jetzt das 6. Mal in 5 Monaten sein: persönlicher Rekord!

Aber zum ersten mal soweit ich mich überhaupt erinnern kann, ist es das Vorderrad. Sonst ist es ja immer hinten (logisch: ist ja auch komplizierter auszubauen)...

Und es geht weiter.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Denkste, Keule.

Das Wetter hat es doch tatsächlich geschafft mir die Vorhersage zu versauen: Es sind 10 Grad Celsius und der Schnee ist weg. Keine weiße Weihnacht... über Nacht!

Und am 1. Weihnachtsfeiertag sind in Harlem keine (Gospel-)Gottesdienste.
Ich find das ist Beschiss.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Leise rieselt der Schnee.

Diese Woche schneite es (und meine Mutter gewann die Schneewette).

New York ist in weiten Teilen von einer weissen, inzwischen aber klumpig harten Schneedecke ueberzogen und verbreitet ein sehr winterliches Feeling. Temperaturen deutlich unter Null, boeiger und ziemlich frischer Wind und Haeuserschluchten laden nicht unbedingt zum Spazierengehen ein (auch wenn die U-Bahn-Schaechte ganz malerisch aus aufgestellten Plastik-Schornsteinen dampfen).
Uns gehts hier zwar besser als der restlichen USA (Las Vegas: 12cm Schnee; tausende Haushalte ohne Strom, in Seattle warten Leute bereits die zweite Nacht auf ihren Abflug,...) aber es ist schon eher ungemuetlich.

Da es ueber Nacht sicher nicht tauen wird: New York hat eine weisse Weihnacht.

PS: Es hatte auch schon auf der Rueckreise aus Kanada in New York geschneit. Das war Mist, weil man bei Schneetreiben in Manhattan und lauter Touristen und furchtbar viel Verkehr in nem Mietwagen einige Probleme hat...

Gala-Nacht.

Die letzte Woche war ich ununterbrochen Saufen.
Das ist gut, weil man rauskommt, unter Leuten ist, sich nett unterhaelt,..
Das ist schlecht, weil ich nicht zum bloggen gekommen bin und es ja hin und wieder doch etwas Berichtenswertes gibt:

Deutschland braucht Restaurants in die man (wegen fehlender Ausschanklizenz) eigene alkoholische Getraenke mitbringen darf (muss). Die Flasche Wein vom US-Aldi (+ 5$ Servicegebuehr fuers Oeffnen und die Glaeser) ist fuer Wirt und Gast ne nette Sache.

Weihnachtszeit in ner Firma ist toll: Geschaeftspartner brachten die letzte Woche Unmengen von Keksen, Fleischplatten, Bierkisten,... und die Praktikanten duerfen mitessen und die Reste haben. Ausserdem sind Chef, anderer Chef, Sekretaerin, Mitpraktikanten, Management,... bereits im Urlaub und ich blogge und trinke Kaffee halte die Stellung.

Amerikanische Firmenweihnachtsfeiern sind wohl sowas wie College-Abschlussbaelle: Anzug, Krawatte, Ballkleid, Ansteck-Blumen, Cocktail-Hour, Dinner,... Sehr fein, sehr huebsch und ausserdem ich hab da so Kolleginnen (ach waere ich doch nur nicht so schuechtern und Weihnachtsfeierkampftrinken hier nicht so unueblich).

Trackback.

Ich weiss ja nicht, wie andere Airlines das handhaben, aber Delta Airlines zeigt mir gerade an, dass der Flug in dem Mutter und Bruder sitzen ebend das kanadische Festland erreicht hat. 34000 Fuss Hoehe, leichte Kursabweichungen ueber Irland,... all das wird angezeigt. Klasse Sache!
In geschaetzten 3 Stunden 3 Minuten ist der Flieger hier und ich habe eine Woche lang das Vergnuegen Touristenbegleiter spielen zu duerfen... vor ner Woche passte mir der Besuch noch ganz gut in den Zeitplan (und in die Stimmung) aber momentan ist das eher unguenstig. Ueberhaupt: Staendig ist alles immer dann unguenstig, wenn es dann da ist oder naeher rueckt. In nem guten Monat ist der New York-Spass schon wieder vorbei und die Aussicht darauf finde ich momentan ausgesprochen unschoen. Aber so ist das halt...

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Wag the dog.

Jedesmal wenn das Leben die Kunst imitiert und dies auf großer Bühne sichtbar wird entsteht etwas Köstliches:

Im Film "Wag the Dog" (1997, Dustin Hoffman, Robert DeNiro) inszeniert ein amerikanischer Präsident einen Krieg um von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken. Der Krieg findet nie real statt und lediglich ein Hollywoodregisseur dirigiert das ganze, lässt Filmchen drehen, verbreitet Nachrichten und generiert einen Konflikt mit allem drum und dran. Eine der Glanzleistungen dieses Hollywoodartisten ist es einen Helden (vom Feind gefangen, gerettet,...) zu kreiren: "Private Shoe".

Wie zynisch mutet vor diesem Bild der Wurf eines Schuhs (links, Größe 10) auf Schorschi -Mein Vater schenkte mir den Obersten Gerichtshof zum Geburtstag- Bush? Und wie entzückt bin ich nun zu lesen, das eben jener Schuh etwas ausgelöst haben könnte, mit dem niemand gerechnet hat. Bedurfte es lediglich eines geworfenen Pantoffels um das Faß zum überlaufen zu bringen?

Wie sehr muss man sich eigentlich daneben benehmen um mit Schuhen beworfen zu werden? (Mir wurden übrigens auch schonmal Schuhe nachgeworfen... in der Freiberger Innenstadt. Von einem Kerl. Während ich die DDR-Nationalhymne sang. Alle beide Schuhe.)

EDIT: Der obige Link ist zwar ein Trackback aber bin ich entweder zu blöd ihn korrekt zu verwenden oder er funktioniert einfach nicht. Deshalb bitte das hier anklicken um den Artikel zu lesen.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Better in time.

Nun... bis vor einer Weile knabberte ich an der Lösung eines Problems, das doch einen nicht geringen Teil meiner Kapazitäten beanspruchte.
Verschiedene Ansätze hatten keinen oder leider nur temporären Erfolg gezeigt und so ergab es sich, dass ich während der Phase des Suchens nach einer Problemlösung, mit einer neuen Situation konfrontiert wurde. Diese neue Situation stellte mich vor ein nicht geringeres Problem als dem ursprünglichen, weshalb ich in dieser Phase das tat, was ich bisher immer getan hatte und in dem ich bisher auch ganz gut war: Abwarten.
Nach einigem Warten wurde mir klar, dass diese neue Situation einen fundamentalen Unterschied zur ursprünglichen Situation haben könnte: Ihr Problem schien lösbar. Die Lösung schien anfänglich auch wunderbar zu passen, da sie bekannt war: Abwarten.
Und so ersetzte ich heimlich das urprüngliche Problem durch ein neues, welches eben auch den Vorteil barg lösbar zu sein.

Und so formuliere ich hiermit meinen ersten Rat: Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, so ersetze es durch ein lösbares.

Gott prüft mich (Das ist eigentlich OK. Dafür kann ich Licht durch Vorbeigehen ausschalten.). Denn er vereitelte die Lösung des neuen Problems durch einfaches Warten, durch eine kleine Veränderung der Rahmenbedingung. Ich war deshalb zugegeben etwas geknickt und fühlte mich an das ursprüngliche Problem erinnert. Und so verurteilte ich mein Warten und erkannte, das es Ursache einiger meiner Probleme war. Ich beschloss, das Warten schlecht sei.

Als ausgesprochen geduldiger und konsequenter Mensch tat ich - natürlich nicht in Verkennung der Tatsache, das ich mir keine Alternativen bekannt waren - was ich konnte: Abwarten.
Das klingt paradox, da ich Warten ja als böse eingestuft hatte, doch ich bin gelegentlich wirklich ausgesprochen konsequent und in der Lösung von Problemen durch Aktionismus auch furchtbar unbewandert. So verstrich einige Zeit und mit einem Mal erkannte ich, dass auch das neueste Problem im Begriff war, sich zu lösen.

Und deshalb formuliere ich den zweiten Rat an diesem Tage: Die Ursache eines Problems kann gleichzeitig auch seine Lösung sein.

Während die Erkenntnis zum zweiten Rat in mir heranreifte, wurde mir gewahr, das sie nicht allein das Licht der Welt erblicken würde. War ich doch durch die monotone Fixierung auf Problem, Lösung und einziger Lösungsstrategie (Warten) behütet in meinem Sein und im Bekannten ruhend, so ergibt es sich nun, das ich mich neuen Problemen gegenüber sehe und erneut nach Lösungen suche. Es stellt sich mir nun die Frage ob die alten Strategien (Warten) die besten Lösungen bringen, ob ich die Probleme durch andere ersetzen kann und was es nun zu tun gilt?

Und deshalb verkünde ich hiermit den dritten Rat: Die Lösung eines Problems kann weitere Probleme hervorrufen. Darum sei vorsichtig, welche Probleme du lösen willst und welche dir als zukünftig bestehende Beschränkungen einen wichtigen Rahmen bieten sollen.

Samstag, 13. Dezember 2008

SpinCityCycle.

Als ich gestern spät Nachts von der U-Bahn zu meinem Fahrrad kam, dass ich wie immer in der Mitte des Queens Boulevards an einen Zaun gegekettet hatte (der Queens Blvd ist eine 10-spurige Straße queer durch Queens. 6 Express-Spuren und 2x2 local, dazwischen Zäune) fand ich eine handschriftliche Notiz auf einer Visitenkarte an meinem Rad befestigt:
"Happy Holiday's my German Friend - David"

Die Visitenkarte stammt von meinem Stamm-Fahrradgeschäft. SpinCityCycle (Queens Blvd, Höhe 74Rd). Wann hat man in Deutschland jemals von solcher Aufmerksamkeit gehört?!

Social Networking.

Der moderne Exilant von heute geht ja nirgendwohin ohne nicht sein Profil dabeizuhaben. Und mit diesem Profil sucht er sich andere Exilanten. Und Exilanten neigen dazu sich zusammenzutun und entgegen gutheimatlicher Sitten Sachen zu veranstalten, die sie zuhause niemals gemacht hätten: Saufen, bis in die Puppen feiern,... (Wodka Popov, 0,5 Gallonen, 16 Dollar).
Tja.. gestern war Party. In einem Haus das größtenteils leersteht (Die UNO will da eine Kantine hinbauen, aber die alte Mieterin von ganz oben weigert sich auszuziehen.). In dem es niemanden interessiert, wenn sich 30 Leute einfach mal ner offenen Wohnungstür bedienen und ein Apartment benutzen. Es gab Wodka, eine Schlange vor dem Klo, auf der Bar tanzende Menschen, auf der Feuerleiter Rauchende und sogar jemand der in den Flur kotzte. Also sehr gelungen alles.

Wir waren auch schon Billard spielen, feierten Thanksgiving, liefen Schlittschuh und traten schon so manche Nacht auf diversen Tanzflächen auf.

Ein Profil zu haben, kann sehr nützlich sein.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Pfützenmarathon.

Ausgewählte Bekannte wissen, dass ich ein Fan außergewöhnlicher Wetterlagen bin: Starkregen, Schneefall, Wind, Gewitter... Krachen muss es! Es sollte niemand verletzt werden und Eigentum sollte unbeschädigt bleiben, doch fetzig Wetter sollte sein.
Nun... hier ist ein Fritz-Walter-Wetter als ob jemand gleichzeitig die Traumblätter B1 und B4 des Traumzauberbaums (LP, R. Lakomy) mit der Stimmgabel angestimmt hätte. Die Kanalisation ist am Limit (oder vorm Haus auch darüber), die Spurrillen auf den Straßen gleichen Sturzbächen, und die Ratten in der U-Bahn werden heute auf amphibische Resistenz getestet.

Mensch ist das ein Regen...

"When it rains, do you run from doorway to doorway, trying to stay dry, getting wet all the while? Or do you just accept the fact that it's raining and walk with dignity?" - ST-V (Dragon's Teeth)

Dienstag, 9. Dezember 2008

Du bist ein krankes Arschloch!

Korrekt! Denn nicht nur nette Bildchen und ein paar hübsche Erinnerungen brachte ich aus Kanada mit, sondern auch eine niedliche Erkältung. Mein Kopf platzt gleich, meine Nase läuft zwar nicht übermäßig aber ist voller fiesem Rotz, meine HautunterderNase ist vom vielen Schnäutzen total wund und ich seh aus als ob mir niemand gesagt hat, das ich tot bin... und ich hab leichtes Fieber.
Außerdem hab ich scheisse geschlafen.

Da hilft doch nur Omas Zwiebelsaft, ein warmes Bier, ne dicke Decke und mal sehen: vielleicht nen Tag frei.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Yours to discover.

Toronto ist die Stadt mit den zweitmeisten Wolkenkratzern auf dem nordamerikanischen Kontinent. Toronto ist außerdem die größte Stadt Kanadas und Sir Peter Ustinov bemerkte wohl einmal, das Toronto heute so sauber und sicher sei, wie ein von Schweizern geführtes New York.

Nun ja...

Also hohe Häuser gibt es schon. Nur sieht man aus dem Augenwinkel immernoch Himmel und die vielen Häuser sind jetzt auch nicht so viel. Toronto ist auch relativ groß (Auf dem Navi standen noch 30 zu fahrende Kilometer und ich wunderte mich dennoch schon, in welche Stadt ich eben eingefahren sei.). Toronto ist auch sauber (und sicher auch sicher). Nur irgendwie bin ich nach Manhattan einfach nicht mehr so leicht zu beeindrucken...

Die Sehenswürdigkeiten kann man tatsächlich im Großen und Ganzen an einem Tag schaffen. Der CN Tower ist auch als (momentan noch) höchstes Gebäude der Welt ein ziemlich hohes Haus, nur wirkt das gar nicht so hoch wenn man keine vielen Gebäude ringsherum hat (obwohl der Blick durch den Glasfussboden schon seltsam ist).

Toronto ist eine schöne Stadt! Sie ist groß genug um sich einige Extravaganzen leisten zu können (kulturelle Auswahl, Ethnien-Viertel,..) und von netten und offensichtlich organisierten Menschen bewohnt. Wahrscheinlich lässt sich es hier echt aushalten (man müsste aber vielleicht BWL studiert haben, denn die Wolkenkratzer gehören alle zu irgendwelchen Banken und die meisten Jobs werden sicher auch irgendwie genau davon abhängen.)

Die Großen Seen sind gewaltig, Deutschland braucht eine Architekturhistorie in der grob behauene graue Steine vorkommen, eine Bildungshistorie, die mit College-Campuses zu tun hat und irgendwo einen Walk of Fame in dem Leute wie Pamela Anderson verewigt sind (gerne auch neben M.R. Ranicki). Hochhäuser sollten viel öfter Stadtbilder prägen, wir brauchen klitzekleine Parks und viele Statuen und die deutsche Fahne sieht in der Sonne wirklich gut aus (also an die frische Luft mir ihr!).

Cruising engaged.

Welch lauschige Formulierung um dem Fahrzeugführer mitzuteilen, das er soeben den Tempomaten eingeschaltet hat. "Crusing engaged" klingt ja wohl ultracool, ein wenig spacig, zackig und technisch und doch sowas von derbe lässig... Mr. Marketing himself wäre wohl stolz auf so einen Spruch gewesen. Doch es geht ja hier um was Ernstes:

Deutschland braucht ein Tempolimit. Es sollte nicht so lächerlich sein wie 100 km/h wie in Kanada (dem zweitgrößten Staat der Erde!!) aber doch beschränkend. Ich schlage mal 130 vor (wohlwissend, das man mit 140 gut fahren kann). Und Deutschland braucht Tempomaten! Wenn alle mit Tempomaten und so etwa Tempolimit fahren verschwindet das nervige Drängeln! Man nähert sich sanft mit höchstens ein wenig Geschwindigkeitsunterschied, gleitet vorbei und alles geschieht mit der relativen Langsamkeit relativ geringer Relativitätsgeschwindigkeitsunterschiede. Absolut entspannt!
Und dann kann man auch über eine Erlaubnis des rechts Überholens nachdenken: wenn eh alles ähnlich schnell fährt macht es keinen Sinn, die Leute auf eine (die rechte) Spur zu zwingen. Die Freigabe der weiteren Spuren entspannt den Verkehr, erhöht Flexibilität im Umgang mit Lücken und schafft angenehme Nebeneffekte: LKWs fahren tendenziell in der Mitte, die rechte Spur kann für Auf- und Abfahren schön geräumt werden und ganz links fahren die, die halt schneller sind... (3-spurig muss übrigens auch sein!).

Aber die Deutschen kämen damit wohl nicht klar...

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Es ist doch erschütternd...

dass die Kanadische Landschaft in keinster Weise der Mallorcas ähnelt. Dafür sieht die Strecke zwischen Montreal und Ottawa genauso aus wie auf der Autobahnfahrt zwischen München und Garmisch-Partenkirchen im Winter (insbesondere zum Ende hin, wo es in der Gegend um Garmisch ein wenig sumpfiger wird und die Bäume weg sind.) Graues Acker- oder Grasland, ein paar Farmen (hier aber mit stilechten Silos), bißchen Bäume, bißchen Himmel,...

Operation Kaperfahrt.

Während des Kanada-Urlaubs ziehe ich etwas total Verwegenes durch: ich rasiere mich nicht und lasse Sprießen. Seit Jahren nehme ich mir vor, irgendwann mal Bart auszuprobieren aber jedesmal kam der Wachstumsphase irgendwas dazwischen und es musste rasiert werden... Nun ist Kanada ja wilde Wildnis und nichts passt besser zu rauer Landschaft als gesichtshaariger Wildwuchs (und außerdem bin ich allein unterwegs) und deshalb darf es fröhlich Wuchern.
Nun gehöre ich nicht zu den yetiähnlichen Männern und es wächst eher langsam, nicht besonders dicht und Lücken gibts auch. Also sehe ich jetzt aus wie ein 12-jähriger dem Papa noch nicht beigebracht hat sich zu rasieren... Aber das wird jetzt gemacht! Vielleicht springen ja wenigstens Koteletten raus...

Oh Canada.

Montreal ist ja wie berichtet scheisse. Doofes Nest voller böser Leute, voller nich so spannender Gebäude,... Montreal ist eine Stadt, bei der man Kanada nicht bemitleidet, weil sie die USA als Nachbar haben.

Aber Ottawa rockt! Die Stadt ist toll. Malerisch schlängelt sich son bißchen Großer See/Sankt-Lorenz-Strom durch die Stadt, es gibt großartige alte Hütten, keine Skyline über die ich mich lustig machen müsste, eine Einkaufsstraße (allerdings ohne shoppenswerte Geschäfte; die sind nämlich in ner Mall), die Größe ist niedlich und der Vollständigkeit halber: sogar die Mädels sehen hübscher aus.
Das Parlament ist ein Juwel, es gibt lauter Denkmäler und wieder so eine knuffige Uni. Außerdem sprechen alle Englisch! Es gibt Busspuren auf denen mehr los ist als auf den normalen, es fließt ein Flüßchen durch das Städtchen, es leben viele aber nicht zu viele Leute hier,... Hätte heute die Sonne geschienen, hätte ich mich vielleicht sogar dazu hinreißen lassen können, Ottawa als kanadische Boston-Alternative anzupreisen.

PS: Benzin ist in Kanada noch billiger als in den USA. Und der Kanadische Dollar ist günstig...

Aura.

OK! Jetzt ist Schluss! Seit Jahren guck ich mir das an, doch irgendwann reichts und ich muss damit an die Öffentlichkeit!
Wenn ich an Straßenlaternen vorbeigehe oder -fahre gehen sie aus! Oder an! Lampen, die eben noch brannten, erlöschen wenn ich vorbeijogge oder erwachen zum Leben wenn ich in die Nähe komme.
Vielleicht haben sie einen Wackelkontakt oder sowas, aber mir fällt das nun schon eine Weile auf und ich glaube langsam nicht mehr an Zufall.
Nun habe ich zwar keine Versuche zu dem Thema betrieben oder längere Zeit den Lampen zugesehen, doch es wirkt schon auffällig zu zufällig, das die Leuchten ihren Leuchtzustand verändern wenn ich sie passiere.
Hat jemand von euch etwas Ähnliches bei sich beobachtet? Habt ihr von Leuten gehört, denen das passiert?

Ich mein, ich könnte damit leben, wenn ich wüsste, dass ich etwas aurotisches habe...

Mademoiselle, ermitteln Sie!

Ich war eben auf dem Weg das böse Montreal zu verlassen, da warf ich einen Blick durch die rechte Scheibe und entdeckte etwas. Es sah aus wie ein Einschussloch in einer kugelsicheren Scheibe. Kreisförmig aber nicht durchgeschlagen... irgendeine Pfeife muss nachts besoffen die Karre demoliert haben.
Nun findet man ja nie einen Polizisten wenn man mal einen braucht und so hielt ich irgendwann an, um zu fragen... die Antwort war: "noch zwei Straßen weiter.". ...
Die junge Polizei-Dame nahm dann meinen Bericht auf, besah sich den Schaden, fragte mich nach lauter Papier und Zeugs das man irgendwie nicht bekommt, wenn man in New York ein Auto mietet und dann bekam ich einen Zettel mit einer Vorgangs-Nummer drauf.
Mal sehen was Vermietung und Versicherung bei der Rückgabe sagen...

Kanadische Polizisten sehen übrigens aus, als ob sie sich für nen Bürgerkrieg rüsten. Sie tragen Fleck- oder Stadttarn als Hose und nur das Oberteil sieht (unter der kugelsicheren Weste Modell "Atombunker") einigermaßen polizeilich aus... Wer weiß, was hier Nachts los ist.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Derbe abgezogen.

Gestern gewann ich doch tatsächlich 5 kanadische Dollar beim Pokern! Und das wo der Pitcher nur 5,50 kostete...
Jungs... die Weiber in Kanada sind alle 16, alternativ bis Emo und Clubs machen um drei zu. Der Tanzstil ist hier angenehm unamerikanisch: man braucht dabei noch keine Kondome, weil alles sehr viel gelassener zugeht als in den USA, wo die Leute eigentlich schon auf der Tanzfläche Sex haben...

Betrunkene Deutsche sind lustig, der Weg zum Hostel ist immer zu weit und Autofahren am Morgen sollte warten.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Je me souviens.

Nun habe ich leider überhaupt keine Ahnung, was meine Überschrift bedeutet, aber es muss wohl etwas sein, dass die Montrealen sehr treffend beschreibt - zumal es auf jedem Nummernschild steht.
Nach meiner heutigen Stadterkundung wird es wohl irgendwas sein wie ein bißchen alternativ, grau, unspannend, unterirdisch oder studentisch.

Vielleicht lag es am Wetter, doch vom Mont Royal (dem Hausberg Montreals) sieht die Stadt grau und wenig spannend aus. Keine beeindruckende Skyline, wenige architektonische Perlen und ein weitgehend 3-stöckiges Stadtbild machen Montreal nicht unbedingt zu einer Perle. Zwar gibt es einige hübsche Architekturen (Notre Dame, das Olympiastadium, McGill College und ein bißchen was Altes) doch insgesamt fehlt Ambiente und Charme. Die ganzen Studenten und ein leicht alternatives Flair machten die fehlenden Höhepunkte heute nicht wett (auch wenn am Wochenende wohl richtig Party gehen soll).
Lustig ist, dass es größere unterirdische Anlagen gibt, die die halbe Stadt miteinander verbinden und in denen sich Einkaufszentren, Restaurants, Massentransportsysteme, Universitätseinrichtungen,... befinden. Bestimmt praktisch im Winter.

Über den Sankt-Lorenz-Strom direkt vor der Haustür fahren überhaupt keine Schiffe. Sollten da nicht welche fahren?

Als ingesamgt: Zum Studieren ist hiers vielleicht toll, im Sommer vielleicht auch, aber heute wars nur OK.

Nichtsdestotrotz: Ich mag meinen Urlaub.

Montag, 1. Dezember 2008

On first sight.

Nach Manhattan muss wohl jede Skyline verblassen. Montreal bei Nacht, über den Sankt-Lorenz-Strom gesehen ist schon nett. Aber mich kickt das irgendwie nicht mehr...
Die Gegend in der ich wohne erinnert mich an "Bahnhofsviertel". Ein paar Penner, ein paar Junkies, Fast-Food,... wie Brooklyn an nem schlechten Tag. Außerdem besteht hier alles nur aus Einbahnstraßen und die Prakverbotsschilder sind auf Französisch (war vendredi jetzt Dienstag oder Donnerstag?). Außerdem hats tierisch geregnet... Doch Morgen ist die Stadt fällig und muss mir beweisen, das Kanada toll ist.

Französisch ist überhaupt ein größeres Problem. Ich kann ja überhaupt nichts mehr... nichtmal sagen, dass ich kein Französisch spreche.

Das Hostel ist gut. Der Betreuer empfing mich wie nen alten Kumpel der mal eben Pizza holen war, morgen gehen wir alle nen Bier trinken und jetzt gerade siehts nach ner Pokerpartie aus.

I'm on the road to Alaska.

Was haben die Leute eigentlich gemacht als es noch keine Navigationsgeräte gab? Ich würde mich inzwischen zwar aus Manhattan herausfinden (sogar auf dem FDR-Drive), aber bei dem Stück New Jersey wäre ich schon verloren gewesen... Danach war Montreal dann ausgeschildert (300 Meilen).
Nach der ersten Brücke bin ich über einen Huckel gefahren und ein Plastikbändchen der Radkappe hat angefangen zu klappern (Wie bin ich eigentlich versichert..).

Der Roadtrip wurde eine New-York-Erkundungsreise. Bis auf ein kleines Stück Jersey und halt ein wenig Kanada (der Staat New York ist groß!).
Meinen ersten Stop legte ich in der ersten Hauptstadt NYs ein: Kingston. Wären nicht alle bis auf 2 Photos verlorengegangen, müsstet ihr euch nicht vorstellen, dass die Stadt aussah wie man sie sich vorstellen würde (oder bei Gilmore Girls sieht): Gemütliche alte amerikanische Architektur, kleine Geschäfte, ein paar Kirchen, eine Post, eine alte Bahnlinie,...

Amerika ist zwar sehr vielfältig und hat so ziemlich jede Landschaft zu bieten, die man sich vorstellen kann. Aber die verteilt es auch sehr gut. Die meiste Zeit sah es nach Wald aus, dann kamen Berge und Seen dazu und später noch Gebirge (mit Schnee). Alles präsentiert auf langen , großzügig angelegten Autobahnen (Eisenhower sagt: Autobahnen gehen doch!). Nur Raststätten und Abfahrten wurden eingespart (Nächste Abfahrt: 35 Meilen).

Die Fahrt war nett: wie geplant und voll im Zeitplan mit kümmerlichen 70 mph grob Nord in einem Auto dessen Marke ich nichtmal kenne (aber es ist toll). Die ganze Zeit nur einen Radiosender wählen müssen: keine Werbung, keine Nachrichten, kein Gelaber. Nur Partymucke - und Titelanzeige, nach Genres sortierten Sendern,.. Ich, die Landschaft und die Straße (Mein Gehirn wiederholt beim Autofahren wie beim Joggen ständig die selben Gedanken. Und dann wechselt es den und wiederholt einen anderen...)

JD-PS: Elisabethtown ist ein langweiliges, dreckiges Kaff ohne irgendwelche Sehenswürdigkeiten. Da kann man auch echt nur seine Verwandten begraben...
Pic-PS: Ich werde diesen Photoapperat töten müssen. Ich habe ununterbrochen geknippst und lauter tolle Photos gemacht. Alle weg...
Metrik-PS: In Kanada wechselt das System von imperial zu metrisch: doof bei nem Auto, das nur nen Meilen-Tacho hat...