Dienstag, 16. Dezember 2008

Better in time.

Nun... bis vor einer Weile knabberte ich an der Lösung eines Problems, das doch einen nicht geringen Teil meiner Kapazitäten beanspruchte.
Verschiedene Ansätze hatten keinen oder leider nur temporären Erfolg gezeigt und so ergab es sich, dass ich während der Phase des Suchens nach einer Problemlösung, mit einer neuen Situation konfrontiert wurde. Diese neue Situation stellte mich vor ein nicht geringeres Problem als dem ursprünglichen, weshalb ich in dieser Phase das tat, was ich bisher immer getan hatte und in dem ich bisher auch ganz gut war: Abwarten.
Nach einigem Warten wurde mir klar, dass diese neue Situation einen fundamentalen Unterschied zur ursprünglichen Situation haben könnte: Ihr Problem schien lösbar. Die Lösung schien anfänglich auch wunderbar zu passen, da sie bekannt war: Abwarten.
Und so ersetzte ich heimlich das urprüngliche Problem durch ein neues, welches eben auch den Vorteil barg lösbar zu sein.

Und so formuliere ich hiermit meinen ersten Rat: Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, so ersetze es durch ein lösbares.

Gott prüft mich (Das ist eigentlich OK. Dafür kann ich Licht durch Vorbeigehen ausschalten.). Denn er vereitelte die Lösung des neuen Problems durch einfaches Warten, durch eine kleine Veränderung der Rahmenbedingung. Ich war deshalb zugegeben etwas geknickt und fühlte mich an das ursprüngliche Problem erinnert. Und so verurteilte ich mein Warten und erkannte, das es Ursache einiger meiner Probleme war. Ich beschloss, das Warten schlecht sei.

Als ausgesprochen geduldiger und konsequenter Mensch tat ich - natürlich nicht in Verkennung der Tatsache, das ich mir keine Alternativen bekannt waren - was ich konnte: Abwarten.
Das klingt paradox, da ich Warten ja als böse eingestuft hatte, doch ich bin gelegentlich wirklich ausgesprochen konsequent und in der Lösung von Problemen durch Aktionismus auch furchtbar unbewandert. So verstrich einige Zeit und mit einem Mal erkannte ich, dass auch das neueste Problem im Begriff war, sich zu lösen.

Und deshalb formuliere ich den zweiten Rat an diesem Tage: Die Ursache eines Problems kann gleichzeitig auch seine Lösung sein.

Während die Erkenntnis zum zweiten Rat in mir heranreifte, wurde mir gewahr, das sie nicht allein das Licht der Welt erblicken würde. War ich doch durch die monotone Fixierung auf Problem, Lösung und einziger Lösungsstrategie (Warten) behütet in meinem Sein und im Bekannten ruhend, so ergibt es sich nun, das ich mich neuen Problemen gegenüber sehe und erneut nach Lösungen suche. Es stellt sich mir nun die Frage ob die alten Strategien (Warten) die besten Lösungen bringen, ob ich die Probleme durch andere ersetzen kann und was es nun zu tun gilt?

Und deshalb verkünde ich hiermit den dritten Rat: Die Lösung eines Problems kann weitere Probleme hervorrufen. Darum sei vorsichtig, welche Probleme du lösen willst und welche dir als zukünftig bestehende Beschränkungen einen wichtigen Rahmen bieten sollen.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

mmmh, ich zweifle etwas an der allgemeingültigkeit deiner abhandlung. falls dein PROBLEM, für das du eine LÖSUNG suchst, von dem charakter ist: "brate ich bei der Bolognese zuerst die Zwiebeln oder das Hackfleisch (gemischt!) an?"....dann würde ich nicht "Abwarten" als Lösungsansatz, sondern wohl doch eher das allgemein übliche "Probieren" vorziehen. schon nach zwei kochversuchen wirst du die lösung für dich gefunden haben!!

naja, viel erfolg! welches problem auch immer du zu lösen versuchst :)

public thinking's author hat gesagt…

Es handelt sich ja auch nicht um Naturgesetze...

Und: einfach ein paar Tage warten und schon wird jemand Spaghetti machen während du daneben sitzt, dabei erst die Zwiebeln, dann das Hackfleisch anbraten und schon ist dein Problem gelöst.