Sonntag, 7. September 2008

Traffic Report.

Verkehrs-Special I/IV: Fahrradfahren.

Berühmt sind die USA für ihre Fahrradbegeisterung nicht gerade... Der eine gute Radfahrer (L. Armstrong) war sicher genauso nen Ausrutscher wie dieser Schwimmer denn die breite Masse trägt das Biken sicher nicht.
Wer in New York Rad fährt sollte sich drei wichtiger Dinge bewusst sein:
1. Man genießt Narrenfreiheit und kann so ziemlich machen was man will: rote Ampeln sind grün, gegen den Verkehr ist OK und selbstverständlich auch ohne Licht. Da Fahrradfahren überhaupt nicht ernst genommen wird, gucken auch die Polizisten nicht hin...
2. Man wird behandelt wie der Narr. Autos ignorieren gerne mal das man auch als Radfahrer Vorfahrt hat, stehen sowieso im Weg und der Blick in den Rück- oder Seitenspiegel ist etwas Seltenes. Der Narr braucht keine zusätzliche Beachtung...
3. Gehwege sind problematisch. Weil die Amis laufen wie sie lustig sind und keinerlei Erfahrung mit Fahrradfahrern haben sehen sie die als Bedrohung und sind für diese eine Ausnahme sogar bereit, ihre ungeheure Gleichgültigkeit aufzugeben und sich zu beschweren.

Radeln ist in New York keine erlaubte Transportmethode. Man darf als Sport radeln, das ist OK. Nur nicht um irgendwo hinzukommen. Wer das macht wird für einen Idioten gehalten (ernsthaft!).
Sehr löblich ist, dass alle einen Helm tragen. Aber wer nicht Rad- und Autofahren kann braucht den auch.

Fahrräder kosten einstiegsmäßig etwa 70 Euro. Alles was teurer ist, wird von der breiten Masse als Verschwendung betrachtet. Fahrradläden sind beim Fahrrad-Verkauf preisintensiver aber meine ungeschlagenen Lieblinge: schneller (!), kompetenter Service, billige Ersatzteile, amerikanische Öffnungszeiten und entgegen anfänglicher Vermutung durchaus zahlreich vertreten.

U-Bahnen transportieren Fahrräder kostenlos, es gibt einige wenige Fahrradwege und das Wetter war bisher optimal. New York hätte Potential...

PS: Das Photo der Woche wurde passend zum Thema ausgesucht. Willkommen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich versteh nich, warum das Fahrradfahren in diesen Riesenmetropolen so unbeliebt is. Da quetschen sich die Leute lieber in Busse, U-Bahnen, Autos und brauchen (im Fall von Bus/Auto) viel länger zur Arbeit, als mit Fahrrad. Das is ja nich nur in New York so, sondern in Istanbul hab ichs ja auch gesehn. Da sind - ohne Übertreibuing - Fußgänger teilweise schneller, als der morgendliche Strom von Autos/Bussen in die Innenstadt hinein!!!
Ich versteh's einfach nich. Is sicherlich auch der mangelnde Wille der Verwaltung, mehr für Fahrradfahrer zu tun. Aber auch die Bevölkerung. Ich versteh's nich.

Stoß nen Trend an, Max.

Unknown hat gesagt…

Also ich vermute, das Radfahren in Metropolen ist so unbeliebt, da es halt lebensgefährlich ist und doch jeder sein leben liebt :)

die verwaltung oder die stadt kann da auch nix machen. NY im nachhinein mit einem ordentlichen radwegenetz zu versehen grenzt bei der dichten bebauung ja wohl an die unmöglichkeit.

die einzige möglichkeit für den radler ist evtl. nach chinesischem vorbild in großen schwärmen aufzutreten und möglichst in der mitte zu fahren, denn die radfahrenden mitstreiter außen stellen dann eine art knautschzone für einen selbst dar :)

dennoch fänd ichs super, wenn grundsätzlich weltweit alle autos aus der innenstadt verbannt werden würden, sodass der innere stadtkern (der bei NY bestimmt locker 10km im Durchmesser hat) den radlern gehört...

schön wärs....isses aber nicht